Reisebericht Chaiyasit Nenbangkaeo

Reisebericht von Chaiyasit

Studiengang: Physik
Auslandsuni: Royal Melbourne Institute of Technology, Australien

1. Vorbereitung

Durch Flyer auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum stieß ich auf die Institution INAC, die Studienplätze in Australien, Neuseeland, Kanada und USA vermittelt. Nach langer Überlegung entschied ich mich für das Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) in Australien. Die Bewerbung um eine Studienplatz wurde vollständig von INAC geleitet und organisiert. Mir wurde ebenfalls ein ausführlicher Plan mit Fristen zur Verfügung gestellt. Einige Universitäten, darunter auch das RMIT, akzeptieren INACs eigenen Englischtest, welcher deutlich günstiger ist als andere Englischtests. Die Hilfe von INAC war vollkommen kostenlos, als Gegenleistung für die Vermittlung wurde lediglich ein Erfahrungsbericht gefordert. Nach dem das RMIT meinen Studienplatz bestätigte, erhielt ich den „Letter of Confirmation“, mit dem ich mich für mein Studentenvisum bewarb. Zur Wahl stand auch das „Work and Holiday Visa“, auf das man nur einmal im Leben Anspruch hat. Da ich mir die Option, Australien nochmal für eine längere Zeit zu besuchen, offenhalten wollte, entschied ich mich gegen letztgenanntes Visum. Insgesamt war  das Bewerbungsverfahren relativ simpel und INAC stellte sich als sehr kompetent heraus.

2. Anreise

Die günstigste Option ein Flugticket zu erwerben ist, Hin- und Rückflug als „Flexible Tickets“ zusammen zu buchen. So ersparte ich mir einige hunderte Euros und hielt mir zusätzlich die Möglichkeit offen, meine Flugdaten jederzeit ändern zu können. Im Flughafen Melbournes angekommen, brachte mich der Shuttleservice der Universität zu meinem im Voraus gebuchten Hostel namens „Space Hostel“. Dieses liegt nur wenige Minuten von der Central Station und dem RMIT entfernt. Auch neue Bekanntschaften mit anderen internationalen Studenten machte ich bereits am Flughafen. Auf dem Weg zur Unterkunft hatte ich einen guten Blick auf die Skyline der „World´s Most Liveable City“, wie Melbourne oft genannt wird. Die Stadt wirkte im ersten Moment auf mich gigantisch und futuristisch, und der erste Blick steigerte meine Freude auf die kommende Zeit noch mal. Falls möglich, empfiehlt es sich, ein bis zwei Wochen vor dem Semesterbeginn anzureisen, um genug Zeit für die Wohnungssuche zu haben, und auch dafür, sich an das neue Umfeld anzupassen.

3. Royal Melbourne Institute of Technology

Verglichen mit meiner Heimatuniversität ist das RMIT sehr modern. Durch die Finanzierung seitens des Staates sind australische Universitäten meistens sehr gut ausgestattet. Das RMIT hat mehrere Campi, wobei mein Campus direkt neben der Central Station lag. So war die Uni jederzeit gut erreichbar. Größenteils wurde auf Papier verzichtet. Skripte und Materialien wurden über ein digitales Blackboard zur Verfügung gestellt. Ich konnten alle Vorlesungen später jederzeit Online anschauen. Abzugebende Hausarbeiten und Aufgaben reichte ich ebenfalls online ein.

Die Hörsäle des RMIT sind im Durchschnitt kleiner als die meiner Heimatuni. Das liegt an dem individuell erstellbaren Stundenplan. Abhängig vom Kurs konnte ich zwischen mehreren Vorlesungs- und Übungszeiten wählen. Mit maximal vier Kursen schien das Arbeitspensum anfangs gering zu sein.

Der Zeitaufwand während des Semesters war jedoch durchaus höher als in Deutschland. Ich musste viele Hausarbeiten und Projekte anfertigen, die direkt benoten wurden und prozentual in die Endnote einflossen.So war die Gewichtung der Abschlussklausur viel geringer als an meiner Heimatuni. Aktivitäten, Fahrten, Sport- und Tanzclubs konnten über „RMIT Link“ gebucht werden.

Die Angebote waren groß und abwechslungsreich. Neben Kampfsport, Ballsport, Yoga etc. bestand auch die Möglichkeit zur Teilnahme am „Outdoorclub“. Mit dem war ich Anfang des Semesters auf einem „Intro Trip“, welcher Skilanglauf, Mountainbiking und Wandern umfasste.

4. Wohnen

Seitens der RMIT wurden Wohnmöglichkeiten im „RMIT Village“ angeboten. Diese Option ist die sicherste, da die Bewerbung für ein Zimmer einfach ist und schon in Deutschland gemacht werden kann. Ein Zimmer ist mit über 250 AUD pro Woche aber überdurchschnittlich teuer. Der gängige Weg ist es, vor Ort nach einer Wohnung zu suchen, was sich für mich als eine gute Option herausstellte.

Die verschiedenen Stadtteile in Melbourne haben alle ihren eigenen Stil und sind teilweise sehr unterschiedlich. Ich war persönlich sehr am Großstadtleben interessiert und entschied mich für eine Wohnung im Stadtzentrum nahe der Central Station. Mit 185 AUD war mein Zimmer, welches ich mit einem anderen Studenten teilte, recht günstig. Das Leben in Melbourne ist durch die vielen Angebote an Shops, Parks, Bars, Stränden und den hippen Stadtteilen sehr abwechslungsreich. Der Strand in St. Kilda war nur etwas mehr als 20 Minuten mit der Tram entfernt. Das Nachtleben in Melbourne zählt zum besten in Australien.

5. Lebenskosten

Bekanntlich sind die Lebenskosten in Australien höher als in Deutschland. Nach einigen Wochen habe ich mich an das Leben in Melbourne gewöhnt und ich wusste, wo ich günstig einkaufen konnte, um Lebenskosten zu minimieren. Frisches Obst und Gemüse bekam ich günstig am Queen Victoria Market am Ende des Verkaufstages.

Die Aldi Filiale neben dem RMIT hatte wöchentlich gute Angebote. Günstiges Essen konnte ich in kleineren Lokalen finden, wie z.B. „Don Don“ an der Little Lonsdale Street.  Als Student besteht die Möglichkeit auf eine Vergünstigung auf Verkehrsmittel um 50%. So war es günstig und bequem, mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb Melbournes zu fahren. Das gut ausgebaute Streckennetz machte das Reisen stressfrei.

6. Reisen

Das Highlight meines Auslandssemesters war das Reisen nach dem Semester. Gemeinsam mit Freunden reiste ich die Ostküste entlang bis einschließlich Noosa.

Wir mieteten einen Campervan, welches die Beste Option ist Australien zu entdecken. Viele kostenlose Campingplätze an schönen Orten haben Toiletten und freie BBQ Plätze. Wir waren nicht an Hostels gebunden, was die Mobilität und das Gefühl vom freien Reisen erheblich steigert.

Die schönsten Orte liegen definitiv an der Gold Coast und Sunshine Coast. Traumhafte Strände und wunderschöne Natur machten die Reise zu einer unvergesslichen Erfahrung.

7. Zusammenfassung

Insgesamt hatte ich eine sehr schöne Zeit in Australien und würde sofort wieder ein Semester in Melbourne absolvieren. Ich habe viele interessante Menschen getroffen und neue Freunde aus verschiedensten Ländern gefunden. Die atemberaubende Natur bietet die perfekte Möglichkeit, mal runterzukommen und sich zu erden. Ich kann nur jedem empfehlen, ein Auslandssemester mit INAC zu machen.