Reisebericht Han Sophie Ngoc

Reisebericht von Han Sophie

Studiengang: Moving Image Design (Animation and Motion Graphics) and International Studies
Auslandsuni: University of Technology Sydney, Australien

Eines kann ich schon vorwegsagen: Ich werde definitiv wieder nach Australien zurückkehren. Australien entwickelte sich innerhalb von fünf Monaten zu meiner zweiten Heimat. Die Kultur, die 

liebenswerten Menschen und die atemberaubenden Landschaften machten es mir am Ende sehr schwer, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Nach Australien wollte ich schon immer, vor allem wegen des Wetters, der Natur und der Menschen – praktisch all dem, was man von denen hört, die bereits dort waren. Zudem wollte ich meine Englischkenntnisse aufbessern und grenzte meine Optionen daher auf englischsprachige Länder ein. Schnell war es dann für mich klar, dass Australien die beste Option für mein Auslandssemester war.

Vor dem Auslandssemester hatte ich noch etwas Bedenken, ob meine Englischkenntnisse ausreichen würden – wie die meisten anderen wohl auch. Zugegeben musste ich mich in den ersten zwei Wochen noch sehr konzentrieren, um alles komplett zu verstehen. Dennoch gewöhnt man sich sehr schnell daran und nach meiner Rückkehr hatte ich sogar Probleme, mich wieder auf Deutsch zu unterhalten, da ich nur noch auf Englisch gedacht habe.

Im Trimester an der University of Technology Sydney (UTS) war ich sowohl Vollzeitstudentin als auch Vollzeitreisende. Ich wollte meinen Auslandsaufenthalt vollkommen ausnutzen und beschloss daher, an vorlesungsfreien Tagen tagsüber zu reisen und abends zur Uni zurückzukehren, um dann bis spät in die Nacht meine Assignments zu erledigen. Die Uni hat 24h geöffnet und wird von einer Security-Firma überwacht. Es gab sogar Studenten, die dort übernachtet haben – soweit ging es für mich aber nicht 😉 Das Studium an der UTS war zwar äußerst zeit- und aufwandsintensiv, aber es hat mir großen Spaß gemacht und ich würde jederzeit gerne wieder dort studieren wollen. Jede Woche musste ich einen Zwischenstand meiner Arbeit vorweisen. Innerhalb des Trimesters werden zusätzlich 2-3 Assignments abgegeben, welche am Ende die Gesamtnote ergeben. Das Reisen neben dem Studium war dennoch absolut möglich, zumal der öffentliche Nahverkehr in Sydney gut ausgebaut ist. Ich würde sogar behaupten, dass Sydney im Vergleich zu anderen australischen Städten, in denen ich war (dazu später), die besten Verkehrsmittel besitzt.

Die Orientierungswoche an der UTS empfand ich als sehr unterhaltsam. Ich kann es nur jedem empfehlen, an vielen der angebotenen Veranstaltungen teilzunehmen. Dadurch lernte ich den Campus, viele Studenten und die australische Kultur kennen (vor allem den Humor 🙂 ). Das Highlight war für mich die Führung in das „Automated Library Retrieval System“, das sich im Untergrund der Uni befindet (dazu gibt es sogar Videos auf Youtube). Die Uni ist definitiv ihres Namens würdig, denn sie verwendet die neusten Technologien, wovon ich immer wieder aufs neue beeindruckt war. Ich fühlte mich zudem sehr gut aufgehoben und alle Mitarbeiter (um genauer zu sein: alle Australier) waren stets hilfsbereit und humorvoll.

Ich habe mich schnell in die neue Kultur eingelebt. Durch die bereits erwähnte große Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Australier fühlte ich mich bereits am Tag meiner Anreise sehr wohl und in guten Händen. In Australien hört man sehr oft „sorry“ und „thank you“ oder man wird auch öfters von Fremden mit „Hi, how are you?“ begrüßt. Auch die lockere Art und Gelassenheit der Australier bei vielen Dingen fand ich ziemlich bewundernswert.

Bereits am Tag meiner Anreise hatte ich eine Unterkunft, da ich mich schon in Deutschland darum gekümmert hatte. Aufgrund der hohen Mietpreise der Studentenwohnheime entschied ich mich dazu, auf eigener Faust eine Bleibe zu finden. Diese befand sich zentral und in der Nähe der Uni. Ich lebte mit insgesamt fünf anderen Mädchen in einer Wohnung, mit drei von ihnen teilte ich mir ein Zimmer.  Wer sich die Mietpreise der Studentenwohnheime leisten kann, sollte sich auf jeden Fall ein Zimmer dort sichern. Es gibt dort zwar ein paar strikte Regeln, aber die Gebäude sehen sehr modern und sauber aus.

Innerhalb der fünf Monate habe ich viel von Australien sehen können. Ich reiste meist alleine. Alle wichtigen Orte um Sydney herum habe ich mit dem Bus, der Fähre oder der Bahn besucht. Ich musste bloß einmal für meinen Trip nach Jervis Bay ein Auto mieten – der Linksverkehr war 

anfänglich etwas ungewohnt, aber auch daran gewöhnt man sich schnell. In den Osterferien flog ich für eineinhalb Wochen nach Melbourne undbesuchte auch Phillip Island, Die Grampians, Yarra Valley, und fuhr die Great Ocean Road entlang – letzteres muss man auf jeden Fall gemacht haben. Nach meiner letzten Prüfung flog ich direkt nach Byron Bay und startete dort meinen East Coast Trip nach Cairns hoch mit dem Bus.

Nachdem ich einige Tage in Cairns verbracht hatte, flog ich nach Darwin und begann meine Reise ins Outback nach Alice Springs und zum Uluru. Von dort aus flog ich nach Adelaide, um mir gegen Ende meiner Reise noch Kangaroo Island anzusehen. Die Reise beendete ich dann in Sydney und verbrachte mit guten Freunden, die ich dort kennengelernt habe, meine letzten Tage.

Das Auslandssemester hat mich persönlich sehr weitergebracht und sehr stark positiv geprägt. Meine Englischkenntnisse haben sich deutlich verbessert, ich bin vielen wundervollen Menschen begegnet und war an so vielen unglaublichen Orten. Es war auf jeden Fall eine große Bereicherung für mich und ich kann jedem zu einem Auslandssemester raten.

Cheers!

Han Sophie 

 

Han Sophie hat auch extra für ihren Auslandsaufenthalt auch einen Instagram-Account eingerichtet. Dort könnt ihr noch viele weitere Bilder sehen.